Erlebnisberichte aus Asien/Ozeanien
Pascal berichtet aus Nepal |
Niklaus berichtet aus Shanghai, China |
Franziska berichtet aus Chiang Mai, Thailand |
Lilian berichtet aus Nepal |
Pascal berichtet aus Nepal |
Anna berichtet aus Goa, Indien |
Pascal berichtet aus Nepal
Hallo Weltweitblick
Mir geht's super!! Bin leider schon letzte Woche mit meinem Waisenhaus Projekt fertig geworden. Es war eine geniale Zeit. Sahara International war ein super Waisenhaus, gut organisiert mit super Kindern. Wir haben viel zusammen unternommen und den Kids war sicher nie langweilig. Wenn Sie wieder mal Leute haben fuer ein aehnliches Projekt wuerde ich dieses Waisenhaus sofort empfehlen. Es gab andere Haeuser wo nicht alles optimal laeuft... Aber das war bei mir zum Glueck nicht der Fall!
Der zweite positive Punkt an Sahara International ist die Gastfamilie. Die Eltern sowie die Kinder dort sind extrem nett und offen (das sind Nepali im allgemeinen). Da waerend einer woche keine Schule war hatte ich die moeglichkeit mit der Familie in das Dorf des Fathers zu gehen. Der Grund der Schulferien war das wichtigste Festival Nepals, Dhasain. Im Dorf konnte ich alle Rituale mit der Familie miterleben und diese Momente werden sicher unvergesslich bleiben. Bis im Januar werde ich das Land und die Berge entdecken und dann, ab dem 10. Januar werde ich als Englischlehrer ins Kloster gehen. Ich melde mich wieder!
Pascal
Pascal berichtet aus Nepal
Hallo Weltweitblick,
Ich bin eben von einem Freiwilligendienst aus Nepal zurückgekommen. Im Ganzen war ich ein bisschen mehr als 5 Monate in Nepal, habe aber „nur“ 2x6 Wochen Dienst geleistet.
In der ersten Woche nach meiner Ankunft hatte ich eine Vorbereitungswoche mit meiner Freiwilligenorganisation in Katmandu. Dort habe ich Grundkenntnisse der Sprache Nepali gelernt. Wir waren zu zweit in der Klasse und unserer Lehrer war absolut fabelhaft. Das ist auch die Person die jedes meiner Probleme während des ganzen Aufenthalts gelöst hat. Wir hatten auch eine Einführung in Land und Kultur. Das war auch sehr interessant.
Die ersten sechs Wochen habe ich in einem Waisenhaus ausserhalb von Katmandu verbracht. Ich habe dort in einer genialen Gastfamilie gewohnt. Der Vater hat ein kleines Restaurant in Katmandu und ist Präsident der Organisation welche das Waisenhaus unterstützt. Er hat das Waisenhaus gegründet und man merkt, dass viel Herz dahinter steckt. Die Mutter kann zwar kein Englisch aber lächelt dauernd. Das Essen, dass sie kocht, Daal Bhaat, ist typisch Nepali. Es gibt Daal Bhaat (Reis und Linsensuppe) zwei Mal pro Tag. Dazu gibt es ein Spiegelei und Gemüse. Jede Variation in der Zubereitung des Gemüses gibt wieder einen Geschmack zu diesem Essen. Wirklich faszinierend! In dieser Familie sind auch zwei Töchter die 14 und 16 Jahre alt waren als ich dort war. Sie können sehr gut Englisch und haben gerne Zeit mit mir verbracht. Dank ihnen hab ich mich ab der ersten Woche als Familienmitglied gefühlt.
Man merkt sehr schnell, dass die Familie sich freut wenn die Freiwilligen etwas von der nepalesischen Kultur mit nach Hause nehmen. Während Nepals wichtigstem Festival, durfte ich sie also in das Heimatdorf des Vaters begleiten – zwölf Stunden Autofahrt und eine halbe Stunde laufen. Ich hatte dort in den Bergen eine faszinierende Woche. Ich war bei allen Hindu Zeremonien beteiligt und habe die ganze erweiterte Familie kennen gelernt. Auch wenn fast niemand Englisch konnte haben wir uns mit Händen und Füsse verstanden. Nebst den Leuten dort oben war auch die Landschaft absolut faszinierend.
Im Waisenhaus selber habe ich Erfahrungen fürs Leben gemacht. In der Schweiz bin ich noch nie richtig mit Kindern in Berührung gekommen, und nun war ich auf einmal der grosse Bruder für zwanzig Kids. Ich habe mich um sie morgens und abends gekümmert. Um sie kümmern heisst helfen bei den Hausaufgaben, spielen, helfen beim Kochen, spielen, helfen beim An/Ausziehen, spielen, etc. An den Tagen an denen keine Schule war, sind wir wandern gegangen, haben westliches Essen gekocht oder gegrillt, haben aufgeräumt und gespielt... Nicht alle Kinder in diesem Waisenhaus sind eigentliche Waisenkinder. Die meisten haben Vater und Mutter; aber die wohnen in so abgelegenen Regionen, dass die Kinder keine Möglichkeit hätten in die Schule zu gehen. Die Eltern bezahlen also, dass die Kinder in diesem Haus leben können und in eine Schule besuchen können. Die Kids sind ihren Eltern sehr dankbar und gehen auch sehr gerne in die Schule und machen mehr oder weniger fleissig ihre Hausaufgaben.
Ich war auch sechs Wochen in einem Kloster. Dort habe ich Englisch unterrichtet. Ich war dort angesehen wie ein Lehrer und nicht mehr wie ein grosser Bruder. Das war ein bisschen schade weil ich die Nähe mit den Kids vom Waisenhaus wirklich geschätzt habe. Die Mönche nannten mich „Sir“ und die älteren von ihnen hatten grossen Respekt. Die Arbeit im Kloster war aber sehr interessant. Buddhismus ist eine sehr interessante Philosophie und ich durfte bei vielen Ritualen dabei sein. Da das Kloster ausserhalb Katmandu ist, ist die Umgebung sehr still und wunderschön. Wer will, hat dort sehr gute Möglichkeiten zu sich selbst zu finden.
Das Alltagsleben im Kloster ist aber nicht für jeden. Die hygienischen Bedingungen sind wirklich schlecht und die Zimmer sehr dreckig. Das Essen, auch Daal Bhaat, kann sehr scharf sein, und zum Frühstück gibt es Tibetisches Naan mit salzigem Buttertee (sehr gewöhnungsbedürftig). Aber all das macht diesen Ort auch so magisch. Mal den ganzen europäischen Luxus zu vergessen und mit dem Einfachen auszukommen ist eine wunderbare Erfahrung.
Zwischen meinen zwei Einsätzen bin ich in den Himalaja trekken gegangen. In Nepal gibt es sehr viele Trekking Agenturen. Ich habe eine Agentur ausgesucht welche vom Reiseführer Lonely Planet vorgeschlagen wurde und das war ein grosser Fehler. Ich hatte in den Bergen nämlich einen schlimmen Unfall, für den mein Guide nichts konnte, aber er hatte keine Ahnung in „Erste Hilfe“. Er hatte auch kein „Erste Hilfe“ Material dabei und keinen Sauerstoff. Ich hatte sehr viel Glück, dass eine andere Gruppe in der Nähe war und die lebenswichtigen Massnahmen ergreifen konnte, diese Gruppe war bestens ausgerüstet. Damit meine ich: Der Berg ist auch für erfahrene Leute wie mich gefährlich und die Trekking Agentur sollte sehr sorgfältig ausgesucht werden. Ich stehe gerne für weitere informationen über gute und schlechte Agenturen zur Verfügung. Bitte glaubt nicht alles was im Lonely Planet steht!
Nach diesem Unfall bin ich wieder zu meiner Gastfamilie zurück, welche mich aufgenommen hat obwohl ich mich nur erholen konnte und nicht arbeitete.
Voila, wenn jemand mehr Infos zu Nepal haben möchte, stehe ich gerne zur Verfügung.
Liebe Grüsse,
Pascal
Niklaus berichtet aus Shanghai
Shanghai, 16.1.2010: Ich habe nun also schon fast ein Woche hinter mir und es gefaellt mir wahnsinning gut! Die anfaenglichen Probleme mit dem Schlafen haben sich durch den Zukauf einer Matraze aus dem lokalen IKEA beheben lassen und das Wetter hat zum Glueck auch mitgemacht, es ist inzwischen so um die 8 Grad und sehr sonnig.Die erste Woche bestand aus Sightseeing mit Peggy von der Sprachschule, Mandarin und Chinesische Schriftzeichen lernen. Chinesisch ist eine sehr schwierige Sprache und man ueberlegt sich besser 2x was man sagen will, da viele Woerter mehrere Bedeutungen haben und man als Auslaender so schnell ins beruehmte Fettnaepfchen treten kann. Das Essen hier ist sehr gut, wenn man ein wenig ausserhalb der Touristenstroeme Lokale sucht. Hier, keine 5 Minuten vom Flat, hat's ein irres kleines Restaurant mit ca. 10 Sitzplaetzen, es ist laut, alle schreien und schluerfen durcheinander, aber das Essen ist hervorragend. Zur Vorspeise eine gut gewuerzte Suppe und als Hauptgang einen grossen Teller mit Reis und schmackhaftem Gemuese fuer gerade mal CHF 1.10! Am Montag gehts auf die Insel, wo wir wahrscheinlich am Dienstag unsere ersten Stunden geben werden. Ich habe so eine kleine Powerpointpraesentation ueber mich und die Schweiz vorbereitet, damit ich nicht mit ganz leeren Haenden dastehe. Also, ich melde mich naechste Woche wieder mit den ersten Eindruecken aus der Schule.
21.1.2010: Hier ein kurzer Bericht zu einem Nachtessen.....
Ich habe ja schon einiges gesehen, aber gestern hatten wir das wahnwitzigste Nachtessen, dass ich bisher im Ausland erlebt habe. Der Principal der Schule wollte uns unbedingt zu einem Nachtessen einladen. Wir waren ca. 15 Personen, alles Lehrer, zudem Grace, Ray und ich. Typisch Chinesisch, ein riesiger runder Tisch, auf dem man in der Mitte die Speisen ablegt, die dann gedreht werden und zu einem in die Naehe gebracht werden koennen. Als einzige "Langnase" durfte oder musste ich natuerlich neben dem Chef sitzen, das ist fuer einen Auslaender eine grosse Ehre. Als Apero gabs einen Reiswein. In China ist es Sitte, dass man sich das Glas bis zum Rand vollgiesst, wenn man mit dem Gast Freundschaft schliessen will.. Dann steht man auf, klopft 2x mit dem Glas auf den Tisch, prostet sich zu und schluckt den Inhalt EX hinunter. Nun wollte leider jeder mit mir Freundschaft schliessen......und ich war vor dem Essen schon nudelfertig. Zum Glueck durfte ich dann spaeter zu Bier wechseln. Das ging also so weiter, jedesmal wenn jemand das Glas wieder voll gemacht hatte, wurde ich von neuem herausgefordert....
Chinesen sind ziemlich laut, wenn sie etwas erzaehlen. So kam es, dass alle durcheinander schrien, ich immer wieder aufstehen musste, um mit einem neuen Freund anzustossen und sehr selten zum essen kam. Und das beschraenkte sich auf Bohnen, Seetang und Gurken. Dann dachte ich es waere eine gute Idee, mich im Namen von den Volunteers zu bedanken. Ich stand also mit meinem Glas auf, sofort erhoben sich alle Chinesen von den Stuehlen, wie wenn sie darauf gewartet haetten, jeder knallte sein Glas 2x auf Tisch was einen Hoellenlaerm verursachte, ich sagte ein paar Worte in meinem Zustand...., ich glaube es war was mit Hospitality and Friendship, dann nickten alle irgendwas und wir tranken im Stehen ein weiteres Glas EX.
Zu den Speisen, die ich ausliess, gehoerten u.a Huehnerfuesse und Lammknochen, die man aussaugen musste. Das Dessert war eine undurchsichtige Suppe, in der weisse und braune Kugeln schwammen. Es war scheinbar das teuerste Dessert auf der Karte, das sich die Lehrer sonst nicht leisten wuerden. Schon war mein Teller voll mit dem Zeugs und zu Ehren der Gastgeber habe ich alles aufgegessen. Es schmeckte nach GAR NICHTS ! ! ! ! ! Es war uebrigens eine Art Reis, schwammig und zuckerlos.
Draussen dann die Verabschiedung, als ich alle meine neuen Freunde umarmen durfte. Ich bedankte mich nochmals beim Principal mit ein paar Woertern Chinesisch wie xhe xhe duocide, dann war’s vorbei und selbst ich MUSSTE unbedingt ein paar Schritte laufen...
Ich habe während des ganzen Abends kein einziges Wort verstanden, es war aber derart genial, mitten drin in diesem Laermexzess zu sein, dass es mir ueberhaupt nichts ausmachte. Geschlafen habe ich sehr schlecht, daran sind meine neuen Freunde schuld.
Die Lehrer meiner Schule beim Nachtessen
Die Schüler
Hangzhou, 1.2.2010: Mit dem Bus ging’s also los nach Hangzhou. Die Stadt ist die alte Hauptstadt Chinas und bekannt für Tee und den Westlake.
Mit dem Bus dauert es ca. 3 Stunden. Schon die Reise dorthin ist ein Erlebnis. Alleine das Einchecken am Busbahnhof war eine spannende Angelegenheit, ganz einfach aus dem Grund, weil es derart viele Chinesen gibt, die reisen.
In Hangzhou angekommen. Wie mache ich einem Chinesen klar, in welches Hotel ich will? Selber schuld, keinen Ausdruck auf Chinesisch gemacht. Also schnell ein Tel an Peggy, die dem Taxichauffeur erklärt, wo’s lang geht.
Das Hotel ist schön, es ist warm im Zimmer (!) und es hat eine grosse Badewanne. Also nichts wie rein, denke ich mir, doch das was aus dem Hahnen rauskommt ist eine braungelbe Sauce! Ok – macht nichts, einfach laufen lassen und siehe da, so nach ca. 5 min. kommt klares warmes Wasser heraus. Nachmittags shoppen in der Stadt wobei ich Shanghai klar vorziehe. Dann wieder ein Bad…. Zum Essen Fried Rice mit Spargeln und zum Dessert feine Früchte.
Am nächsten Tag wird der Westlake umrundet. Überall diese kleinen, wunderschönen Gärtchen, durchzogen von kleinen Bächlein. Diese wiederum sind überspannt von zahlreichen Brücken. Venedig lässt grüssen.
Hangzhou, Westlake
Hangzhou, Westlake
Shanghai, 6.2.2010: Ich habe meine erste Woche im CereCare Zentrum verbracht.
In China gelten Menschen mit Behinderungen meistens als "von der Gesellschaft ausgestossen ". Die Kinder in diesem Center erleben momentan wahrscheinlich die schönste Zeit in ihrem Leben, da sie noch nicht realisieren, welches Leben sie später erwartet. Natürlich besteht die Hoffnung, dass sich die Einstellung gegenüber dieser Minderheit noch ändern wird.
Das Center ist im Süden von Shanghai gelegen, gut zu erreichen mit dem Bus Nr.111. Am Eingang muss man sich immer eintragen, die Zeiten werden genau notiert. Im ersten Stock befindet sich das Klassenzimmer der Gruppe, der ich zugeteilt wurde. Es sind 6 Kinder mit verschiedenen Arten von Behinderungen. 3 der Kinder können gut reden und krabbeln, aber sehr schlecht laufen. 3 können wenig sprechen und sich kaum bewegen. Jedem Kind ist ein Betreuer zugeteilt, ich bin für Mickael zustaendig. Mickael gilt als das intelligenteste Kind der Gruppe, er spricht am laufenden Band und überrascht mich immer wieder mit einigen Brocken Englisch. Ich helfe nun Mickael in der Bewaeltigung seines Tagesablaufes. Am Morgen steht vor allem Dehnen mit verschiedenen Uebungen auf dem Programm. Das machen wir immer zusammen, ich muss aufpassen, dass er die Fuesse richtig stellt und sein Ruecken immer gerade ist. Nach jeder Uebungseinheit gibt’s eine Pause, dann sitzen wir allem am Tisch und es wird geplaudert ohne Ende. Da ich ja kein Chinesisch spreche, kann ich die Themen nur erraten. Das macht aber gar nichts, ich bin da voll integriert immer wieder sagen sie "Niklaus" dann wische ich jemanden den Mund sauber oder schaue, dass sie gerade sitzen.
Walter ist das Kind mit der schwersten Behinderung. Er kann schlecht sprechen und weder krabbeln noch gehen, nur sitzen geht so halbwegs. Manchmal sagt er "Niklaus, come on", dann rutsche ich zu ihm hinüber und halte seine Hand fuer 5 Minuten und versuche mit ihm irgendwie zu kommunizieren, was er immer witzig zu finden scheint.
Im Heim wird frueh gegessen, ab 11 Uhr ist alles bereit. Nun gilt es, die Kinder zum Tisch zu begleiten, was mit den schwerstbehinderten einige Zeit dauern kann.
Dann helfen wir ihnen, das Essen einzunehmen und die Suppe zu loeffeln. Im Essensraum sind immer alle Kinder beisammen, also auch solche von anderen Gruppen mit schwerstbehinderten Kindern. Da geht’s manchmal recht rund zu! Nach dem Essen helfen wir den Kindern beim Abziehen und Zudecken, denn nun duerfen sie 2 Stunden schlafen. Auch hier vergeht eine ganze Weile, bis alle gebaendigt sind. Danach ist Ruhezeit bis 14 Uhr. In dieser Zeit kann man fuer 7 RMB in der Kueche das Essen beziehen, das karg, aber schmackhaft ist. Fuer mich als "Vegetarier" gibt es immer Reis und Gemuese, was der Koechin gar nicht recht ist. So bereitet sie mir immer kurzerhand zusaetzlich 2 Eier zu, die ich dann hungrig verschlinge.
Die Kinder werden nach 14 Uhr wieder angezogen und es gibt im Klassenzimmer Sojamilch und einen Snack. Danach sind wieder Uebungen angesagt, wo ich versuche, Mickael so gut wie moeglich zu unterstuetzen.
Manchmal duerfen die Kinder einen Trickfilm sehen und wenn das Wetter waermer wird, ist auch mal ein Trip in den Zoo angesagt. So versucht man, den Alltag einigermassen abwechslungsreich zu gestalten.
So ca. um 16 Uhr verabschiede ich mich von allen, wuensche allen einen schoenen Abend und nehme den Bus No. 111 zurueck zum Flat.
Am Montag geht’s weiter im Center bis zum Break zum Chinese New Year.
Im Cere Care Center
Im Cere Care Center
Die Gruppe von Niklaus
Niklaus trifft einen Mönch
Chang Xing Island Primary School, 8.3.2010: Die erste Lektion der zweiten Woche ist gerade beendet und die Zeit geht nun rasend schnell vorbei. Das Thema "Dinosaurier", das ich in der ersten Woche vorbereitet hatte, war viel zu schwer fuer die Kinder gewesen. Die Woerter waren unbekannt und selbst die Tatsache, dass es Dinosaurier jemals gab, war fuer viele voellig fremd. Gerade die Kinder der dritten Klasse waren vom Stoff ueberfordert. Es gab zwar aahs und oohs wegen der vielen schoenen Bilder, aber grundsaetzlich war die Lektion viel zu schwer. So habe ich mir fuer diese Woche ein Tier ausgesucht, das sicher alle kennen: den Tiger. (gerade letzt Woche wurde hier im Shanghai Zoo ein Waerter von einem Tiger angefallen und getoetet...).
Mir ist aufgefallen, dass die Chinesen grosse Muehe bekunden, das Englische richtig auszusprechen. So lege ich in dieser Lektion grossen Wert darauf, dass alle die Woerter erstens richtig verstehen und zweitens dass die Aussprache stimmt. So muss die Klasse die Saetze mehrmals wiederholen, bis alles sitzt. Dann deute ich noch mit der Hand (niemals mit dem Zeigefinder) auf einzelne Schueler, die dann alleine die Saetze lesen. Dies auch solange, bis keine Fehler mehr vorhanden sind. Die Lektion ueber den Tiger kam sehr gut an und die Kinder zogen toll mit.
Da es wieder kalt geworden ist, unterrichten hier alle Lehrer in Mantel und Schal. Es gibt in keinem Klassenzimmer eine Heizung und auch die Kinder sind entsprechend "eingepackt". Das scheint aber hier niemanden zu stoeren. Ich stelle mir diese Kaelte in den Schulen in der Schweiz vor, das gaebe eine Rebellion!
Die Unterkunft befindet sich direkt in der Schule im 5. Stock in einem Nebentrakt. Sie ist einfach, aber sauber mit eigenem Bad, Dusche und WC.
Niklaus vor der Klasse
Crazy Class
Chang Xing Island Primary School, 29.3.2010:
Wie doch die Zeit vergeht. Dies ist mein letzter Bericht aus Shanghai und China.
Vergangene Woche waren wir auf einem Ausflug. Ich war den Erstklaesslern zugeteilt und wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Zuerst ging’s in einen Park, wo die Kriegshelden des zweiten Weltkrieges geehrt wurden. Nach dem Lunch, bei leichtem Nieselregen und 8° besuchten wir noch den Zirkus. Die Kinder waren aus dem Haeuschen!
Auf der Heimfahrt war es verdaechtig still. Wir stellten fest, dass alle Kinder friedlich schliefen und ob der Eindruecke einfach ueberwaeltigt waren.
Meine vorletzte Woche in der Schule gestaltete ich ein wenig speziell. Ich kam in das Klassenzimmer und stellte mich stumm. Auf dem Screen stand nur: "today I cannot speak, what you read is my voice." Dann mussten die Kinder alles machen was auf dem Bildschirm geschrieben stand. Das war lustig. Kurz vor Ende deutete ich einem der
Schueler, er solle mir einen Boxstoss geben. Das war das Zeichen, das mich wieder zum Sprechen brachte und alle waren perplex.
Am Golfturnier habe ich eine Reise nach Japan gewonnen! Dies lag aber nicht an meinem guten Spiel, sondern war nur ein lucky draw! Es gab noch Reisen u.a. nach Dubai, Bali, Hong Kong und Hainan zu gewinnen. Der Club ist echt exklusiv. Ich spielte mit einem Franzosen, einem Amerikaner und einem Kanadier. Nach dem 4ten Loch meinte der Kanadier:" you know Nik, now we drink Beer, Golf is over!" Einer der Sponsoren, war eine Taiwanesische Brauerei, die uns immer wieder mit Beer Light versorgte. Aber es wirkte, wir alles spielten ploetzlich um Laengen besser!
Diese Woche in der Schule ist locker. Da es meine letzte hier auf der Insel ist, zeige ich einen Film ueber kulturelle Gegebenheiten in der Schweiz.
China ist so gewaltig anders als die Schweiz. Das faengt bei der Sprache an und hoert beim Essen auf. Dazwischen liegen einfach Welten - oder muss man sagen Ozeane?
Was mir am besten gefallen hat?
Abtauchen am People's Square unter tausenden schwarzhaariger Chinesen, die flink ueber den Platz huschen.
Vegetarische Dumplings essen
Und natuerlich alle Stunden mit den Kindern, sowohl im Heim als auch in der Schule. Das Erlebnis ist einzigartig, grossartig und unschlagbar.
Was hat mir nicht so gefallen?
Vieles ist für mich als Schweizer ungewohnt, z.B.:
Chinesen haben die Angewohnheit immer und ueberall zu spucken.
Man wird ueberall angerempelt, nach dem Motto, ich war zuerst hier. China is a smoker's Paradise. Ob im Supermarkt beim Gemuese, im Nichtraucherabteil des Zuges, im Nichtraucherrestaurant, im Lift, in der Metro, im Bus, oder im Taxi! Ich rauche, also bin ich!
Am Samstag ist mein Flug. Ich werde China vermissen, nicht alles, aber das meiste!
Niklaus Brügger - ganz oben zweiter von links!
Schulausflug in den Zirkus
Chang Xing Island Primary School
High High Up!
Happy Nik mit dem Preis
Volunteering einmal anders - Teilnahme am Golfturnier in Shanghai und gleich noch einen Preis gewinnen....
Franziska berichtet aus Chiang Mai, Thailand
Lilian berichtet aus Nepal
Meine Zeit in Nepal ging schnell vorbei!
Da mein vorgesehenes Kinderheim (in Lamatar) bereits mit 3 Freiwilligen besetzt war, wechselte ich in Absprache mit RCDP das Heim. Ich kam nach Budhanilkantha, ca. 40 Min ausserhalb von Kathmandu. Das Heim besteht aus 20 Kindern im Alter von 5 bis 18 Jahren und einer "Hausmutter" die gleichzeitig Köchin, Putzfrau und Ersatzmutter für alle ist. Zur gleichen Zeit wie ich war eine Kanadierin dort, die im Auftrag einer Stiftung dür 2 Monate im Heim half. Sie organisierte wichtige Dinge wie ein Wasserfilter (vorher tranken die Kinder unbehandeltes Wasser) und Kleinigkeiten wie
z.B. Abfalleimer, Zahnbürsten, etc. Ich wohnte in einer Gastfamilie, ca. 30 Min Fussmarsch vom Heim entfernt. Die Familie war für nepalesische Verhältnisse "gut verdienend" - für Schweizer Verhältnisse dennoch recht arm. So gab es zweimal am Tag das Nationalgericht Dhal Baat (Reis mit Linsensupe)... Meine "Arbeit" gefiel mir sehr gut! ich war für die sechs Kleinsten (3 Mädchen und 3 Jungs) zuständig: Am Morgen für die Schule einkleiden, zur Schule begleiten, von der Schule abholen, umkleiden, mit den Hausaufgaben helfen und anschliessend spielen, basteln... Am Samstag, das ist der Freitag in Nepal, wurden Ausflüge in den Zoo oder Tempelanlagen gemacht oder auch Fussball gespielt.
Die Zeit verging sehr schnell und der Abschied war doch ziemlich emotional..
Ich bekam einen guten Einblick in Land und Kultur und denke, dass dies nicht der letzte Aufenthalt in Nepal sein wird. Oder vielleicht auch in einem anderen Heim in einem ähnlichen Land - wer weiss...
Lilian
Anna berichtet aus Goa, Indien
Volunteering in Goa, Indien
Das Abenteuer beginnt schon von in der ersten Minute, wenn du Dich durch das Getümmel, die fremden Düfte und die Menschenmengen des Mumbai Airports Richtung Ausgang bahnst. Eine Wahnsinns Taxifahrt später finde ich mich in einem Hotel wieder, in welchen ich die anderen Volunteers treffe. Die erste Nacht hab ich aufgrund der Hitze, und der noch ungewohnten hygienischen Umstände kaum geschlafen. Was sich alles aber sehr schnell änderte.
Am nächsten Morgen treffen sich alle Volunteers beim gemeinsamen Frühstück und wir lernen unseren IDEX Mitarbeiter Arun kennen. Die geplante Weiterreise nach Lonavla verschiebt sich auf unbestimmte Dauer, und nach 4 Stunden Wartezeit unternehmen wir Volunteers eine kleine Sightseeing runde durch Mumbai. Am späten Nachmittag geht’s dann endlich weiter nach Lonavla. Dort verbrachten wir den Abend durch Lonavla schlendernd, überwältigt von all den Eindrücken und auf erster Tuchfühlung mit der Indischen Kultur. Wir schliefen die nächsten paar Tage im Lager in einem Ashram.
Am nächsten Tag ging’s los ins Landesinnere. Nach einer langen Fahrt durch die wunderschöne Landschaft folgt eine 2 tägige Wanderung. Zwei Führer begleiten uns auf dieser Wanderung, sie erzählen uns viel über das Land, die Kultur, die Natur. Geschlafen wird, nachdem wir uns von einer alten Tempelruine abgeseilt haben, in Zelten. Am nächsten Tag geht die Wanderung weiter, und am Abend treffen wir wieder im Ashram ein.
Nach einer abenteuerlichen Zugreise stiegen wir am Morgen in einem total anderen Indien aus. Zwischen Palmen und grünen Wiesen und Reisfeldern lag das Camp. Herzlich wurden wir empfangen, bezogen unsere luxuriösen Zimmer und wurden sehr fein bekocht. Den Rest des Tages wurden wir über vieles informiert und verbrachten den Abend alle beisammen am 15min entfernten weissen Strand, das Ende der Einführungswoche und der Beginn der Projekte und der gemeinsamen Zeit zu feiern.
In den nächsten 2 Tagen war es uns möglich, die verschiedenen Angebote von IDEX zu besichtigen, wir besuchten Alters- und Weisenheime, Schulen, Computerangebote für Erwachsene, Englischkurse für Kinder und Frauen, und die Fishermansschule. Eine Schule am Strand, welche von IDEX selber eröffnet wurde. Wir konnten uns für ein Projekt entscheiden, waren dabei aber sehr selbständig, durften mehrere oder nur ein Projekt wählen, konnte auch später wechseln.
Bekocht wurden wir wunderbar, und jeden Abend gab es die Möglichkeit, um 18 Uhr ans Meer fahren zu lassen. Die Projekte waren allesamt sehr interessant, und es hat etwas für jeden und jede Persönlichkeit dabei.
Anschliessend starteten wir unsere Projekte, je nach dem dauerten die von 9Uhr bis 11 Uhr Morgens und von 14.30 Uhr bis 16 Uhr. Die Freizeit steht zur eigenen Verfügung, und Angebote gibt’s in Goa genug. Wir unternahmen an den Abenden Ausflüge ans Meer oder verbrachten sie gemeinsam im Camp, an den Wochenenden fuhren wir in umliegende Orte und übernachteten dort. Es wäre auch möglich, das Projekt mal auszufallen lassen, falls ein längerer Ausflug geplant wird. Die Projekte waren super! Sie ermöglichen, die Bevölkerung in Ihrem Alltag kennenzulernen. Die Indische Bevölkerung hat grosse Freude an den Idexvolunteers und findet unseren Einsatz super. Dementsprechend häufig wird man privat eingeladen, beschenkt etc. Die Kinder haben grosse Freude und können die nächsten Besuche der volunteers kaum erwarten In den Projekten ist man sehr selbständig und frei, was man in den Schulen unterrichtet oder was man mit den Weisenkinder oder Alten Menschen unternimmt ist jedem selber überlassen.
Auf jeden Fall war das alles eine super Zeit, das ist alles unvergesslich schön und unersetzbar. ich hatte wundervolle, unvergessliche Momente und würde das jedenfalls wiederholen.
Anna