Erlebnisberichte aus Europa
Hugo Suter berichtet aus Albanien
9.8.2010-9.10.2010
Für meinen Bildungsurlaub suchte ich etwas Spezielles. Auf der Suche im Internet stiess ich auf „Weltweitblick Experiment Switzerland“. Im Kontakt mit dieser Organisation entschied ich mich, einen Freiwilligeneinsatz in Tirana, Albanien zu leisten. Nach gründlicher Vorbereitung war es dann soweit.
Montag, 9.8.2010
An diesem Tag startete ich mein Experiment. Der Flug nach Tirana verlief angenehm. Um 13.00Uhr wurde ich von Altin Qefalia, Experiment Albania auf dem Flughafen „Nënë Tereza“ abgeholt. Es ist der einzige internationale Flughafen Albaniens und liegt ca. 17 Kilometer ausserhalb des Stadtzentrums entfernt. Sogleich fuhren wir ins Romani Baxt Center, mein Wirkungsort für die ersten vier Wochen. Das Center führt einen Kindergarten für Roma Kinder, um ihnen den Anschluss in die öffentliche Schule zu erleichtern. Zudem wird am Nachmittag für Roma Kinder, die die öffentliche Schule besuchen, Stützunterricht angeboten, um den Lernstoff aufzuarbeiten und zu vertiefen. Während meiner ersten vier Wochen waren aber in Albanien noch Sommerferien. In dieser Zeit führte das Center eine „Sommerschule“, d. h. ein Freizeitangebot für Roma Kinder des Quartiers. Das Ziel ist es, die Kinder von der Strasse wegzulocken und ihnen während einer gewissen Zeit eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu bieten.
Im Center wurde gerade mein „Wohn- und Schlafzimmer“ eingerichtet, d.h. in dem einen Kindergartenraum wurden ein Bett, ein Tisch und ein Stuhl hineingestellt. Ein Büro, eine Küche und ein WC mit Dusche standen mir ebenfalls zur freien Benutzung zur Verfügung. Nachdem ich diese Räume einer gründlichen Reinigung unterzog, wurden sie für mich benutzbar und ich fühlte mich recht wohl im Center. Mit der Zeit schloss ich dann WC und Dusche ab, so dass ich mich nicht jeden Tag über Verunreinigung ärgern musste. Die Küche konnte ich nicht abschliessen und ich musste mehrere Male putzen, so dass sie meinen Ansprüchen entsprach.
Der Dienstag, 10.8.10 stand unter dem Motto „Informationen über Land und Leute und Einführung in das erste Projekt“. Zusammen mit Altin besuchte ich das Historische Museum. Obwohl keine deutschsprachige Führung zur Verfügung stand und Altin mir die Informationen auf Englisch weitergab, war es sehr interessant. Ebenfalls bekam ich von Altin eine kleine Einführung über die Aussprache der Buchstaben der albanischen Sprache. Nach den vielen Informationen war ich gespannt, was am nächsten Tag mich erwartete.
Am Mittwoch begann dann für mich die Arbeit mit den Kindern. Die ersten kamen um 8.00 Uhr, nach und nach kamen auch die andern, ca. 20 Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren. Ich hatte vor, an diesem Morgen nur zu beobachten, was die 5 PraktikantenInnen aus verschiedenen Ländern, die für zwei Wochen im Center lebten, vorhatten. Zuerst lief mal lange nichts. Die Kinder kamen, setzten sich irgendwo und verzehrten ihr mitgebrachtes Morgenessen, Chips irgendwelcher Art, Glace, Süssigkeiten etc.
Nach einer gewissen Zeit kam auch Altin. Eine Praktikantin bot sechs Mädchen und einem Knaben eine Englischlektion an. Nach diesem ersten Eindruck schaute ich bei einer anderen Gruppe zu. Es lief sehr laute Musik, eine Praktikantin tanzte mit den Kindern, z.T. alleine. Kinder, die nicht tanzten, schlugen mit Farbstiften den Takt auf den Tisch. Es war ein Höllenlärm. Wurden die „Schlagzeugschläger“ nicht mehr gebraucht, wurden sie einfach weggeworfen. Was mir sofort auffiel und sich später auch bestätigte, haben die meisten Kinder ein komisches Verhältnis zu Sachen - was nicht mehr benötigt wird, wird weggeschmissen. Überall liegt Abfall herum, sei es vor und in dem Haus.
Am Donnerstag übernahm ich am Morgen den Einstieg mit Singen und Musizieren. Ich hatte vorgängig meine Handorgel und ein paar Rhythmusinstrumente nach Tirana geschickt.
Am Freitag hatten die PraktikantenInnen ihren letzten Einsatz im Center. Sie schrieben auf ein grosses Plakat „Mirupàfshim“ (Auf Wiedersehen). Am Schluss verteilten sie Orangensaft und kleine Süssigkeiten den Kindern. Ich machte auch noch ein Abschiedsfoto mit den Kindern.
Ansonsten verlief der Morgen wie am Mittwoch und Donnerstag, mit sehr viel Lärm, Streit und Chaos. Mir bereitete die Vorstellung, dass ab nächste Woche Altin und ich alleine für das Programm verantwortlich sein sollten, ein wenig Bauchschmerzen.
Montag, 16.8.10
Mit frischem Elan erwartete ich die Kinder um 8.00Uhr. Ich machte etwa einen halbstündigen Teil mit Musik. Ich verteilte den Kindern die mitgebrachten Rhythmusinstrumente und machte dann ein paar Übungen. Es ging ganz gut. In der folgenden Zeit zeichneten die einzelnen Kinder, andere machten mit mir ein Spiel. Halligalli war der absolute Renner. Heute führte ich ein neues Spiel ein, das „Elferspiel“. Obwohl ich die Reihenfolge der Zahlen noch gross aufschrieb, hatten einzelne Mühe, die richtige Zahl am richtigen Ort zu legen. Ich merkte schnell, dass sich die Kinder nicht gerne auf Neues einlassen, machen lieber das Bekannte. Jedoch versuchte ich immer wieder andere Spiele einzuführen, damit es etwas mehr Abwechslung für mich aber auch für die Kinder gab.
Nachdem die Kinder gegangen waren, wischte ich unseren Raum und nahm ihn feucht auf, so dass wir am folgenden Tag in einem sauberen Raum beginnen konnten.
Dienstag, 17.8.10
Heute verlief der Morgen chaotisch wie noch nie. Das ganze Geschehen hatten wir nicht mehr im Griff. Die Einstimmung mit Handorgel und Rhythmusgeräten verlief einigermassen. Anschliessend begannen viele zu zeichnen.
Dann zeigten einzelne Knaben ein destruktives, aggressives Verhalten. Ständig gab es Schlägereien und Kämpfe. Die Stimmung wurde so angeheizt und es waren immer mehr Knaben daran beteiligt. Es herrschte ein Riesenlärm. Ich konnte mich beim Spielen mit einzelnen fast nicht konzentrieren. Altin schickte dann einzelne fort, sie kamen aber immer wieder und machten im gleichen Stil weiter. Plötzlich machten sich die weggeschickten Knaben ein Spiel, indem sie immer wieder in den Raum kamen, sei es durch die Tür oder durch die Fenster. Das Ganze entglitt uns. Um 11.00 Uhr schickten wir alle Kinder nach Hause. Das Eingangstor wurde dann abgeschlossen, damit die Knaben nicht mehr hineinkommen konnten. Ich teilte Altin mit, dass ich so nicht arbeiten kann und will. Er hat auch am eigenen Leib gespürt, wie unerträglich die Situation war. Er sprach mit Gimi, dem Leiter des Centers und forderte ihn auf, mit den Eltern der Knaben zu reden und ihnen mitzuteilen, dass diese Knaben am folgenden Morgen nicht ins Center kommen dürften. Ein bisschen konnte ich den Knaben nachfühlen. Sie bräuchten Bewegung, um ihre Energie loszuwerden. Dafür hätte es aber mehr Platz und mehr Betreuer gebraucht.
Mittwoch, 18.8.10
Nach dem gestrigen Tag war ich gespannt auf den heutigen Morgen. Tatsächlich kamen die Knaben, ausser zwei, drei die durften, nicht ins Center. Zwei versuchten trotzdem zu kommen. Ich schickte sie weg, worauf sie lauthals mit ihrem Macht- oder Aggressionsgebahren protestierten. So waren dann schlussendlich ca. 13 Kinder im Center. Der Morgen verlief sehr ruhig und relativ geordnet.
Donnerstag, 19.8.10
Am Donnerstag und Freitag kamen dann auch die anderen Knaben wieder, jedoch nicht mehr alle und die beiden Morgen verliefen einigermassen zufriedenstellend.
Montag, 23.8.10
Nach den gemachten Erfahrungen der vorhergehenden Woche musste ich meine Erwartungen für diesen Einsatz drastisch reduzieren. Ich nahm mir vor, die Situation zu nehmen, wie sie ist, mit meinen Möglichkeiten und Grenzen. Ich kam mit gewissen Vorstellungen in Center, die sich dann nicht bewahrheiteten. Ich glaubte, Leute vor Ort in ihrer Arbeit mit den Kindern unterstützen zu können, musste dann aber feststellen, dass ich nun alleine, mit Unterstützung von Altin, für das Programm und die Aktivitäten mit den Kindern zuständig war.
Dass ich mit den Kindern nicht sprechen konnte, sah ich als die grösste Schwierigkeit. Mir wurde bewusst, dass die gemeinsame Sprache, eines der wichtigsten Mittel für den Zugang zu den Kindern, der grösste Nachteil war.
Mit den gemachten Erfahrungen und den Erkenntnissen ging ich die folgenden zwei Wochen etwas lockerer an und versuchte, das Beste aus der Situation zu machen.
Jeden Morgen richtete ich die Spiele, Bastelmaterial, die gespitzten Bleistifte und Farbstifte und Blätter und verteilte sie auf die verschiedenen Tische.
Die meisten Kinder kamen regelmässig ins Center und genossen die gemeinsame Zeit beim Spielen, Basteln und Zeichnen. Obwohl es nicht immer gleich gut lief, kam ich nun mit der Situation zurecht und ich brachte das erste Projekt nach vier Wochen zu einem guten Abschluss.
Mit Gimi, dem Leiter des Centers, freundete ich mich an. Er ist gleich alt wie ich und setzt sich mit Leib und Seele für die Belange und Rechte der Romas ein.
Ich wurde zwei, dreimal zum Essen eingeladen oder wir verköstigten uns in einem kleinen Quartierbeizli mit gegrillten Würstchen und Brot oder mit dem, zum Grillieren, mitgebrachten Fleisch. Gimi sprach ein bisschen Französisch. Damit und mit Händen und Füssen verständigten wir uns und führten angeregte Gespräche über Gott und die Welt.
Eine ganz besondere Ehre kam mir nach fünf Wochen zu Teil. Ich wurde von Gimi zur Hochzeit seines jüngsten Sohnes eingeladen. Es war für mich sehr eindrücklich mitzuerleben, wie Albaner und speziell Romas ihren schönsten Tag feiern. Dabei und bei anderen Gelegenheiten erlebte ich die herzliche Gastfreundschaft vieler dieses Landes.
Montag, 6.9.10
An diesem Tag begann in Albanien die Schule nach den langen Sommerferien und für mich der Einsatz an meinem zweiten Wirkungsort.
Altin fuhr mich am Morgen ins „Help the life Center“, das in Prush, einem Vorort von Tirana liegt. Es ist eine neue, moderne Schule für geistig- und körperbehinderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 8 bis 27 Jahren. Zurzeit besuchen etwa 20 behinderte junge Menschen diese Schule. Der Staat Albanien beteiligt sich nicht an den Kosten dieser Institution. Das Geld kommt von privaten Sponsoren und Elternbeiträgen. Für die älteren Behinderten, die nicht mehr in diese Schule gehen können, besteht kein Nachfolgeprogramm.
Die Schule ist vergleichbar mit unseren Heilpädagogischen Schulen. Während den folgenden vier Wochen unterstützte ich die MitarbeiterInnen dieses Centers bei ihrer Arbeit mit den Kindern. Die Offenheit dieser Kinder erleichterte mir die Kontaktaufnahme und das Herstellen von Beziehungen. Ich fühlte mich hier sehr schnell wohl und die Arbeit mit den behinderten Menschen machte mir grosse Freude.
Jeden Morgen fuhr ich mit dem Schulbus zur Schule. Auf dem Weg dorthin sammelten wir die Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeiterinnen in den verschiedenen Stadtteilen Tiranas ein. Für die Fahrstrecke von ca. 24 Kilometern brauchten wir bis zu zweieinhalb Stunden.
Behinderte Menschen sprechen sehr gut auf Musik an. So kamen meine Handorgel sowie die Rhythmusinstrumente voll zum Einsatz. Ebenfalls wurde oft und gerne zu Musik ab Kassette getanzt.
Am 30. September wurde für mich ein herzliches Abschiedsfest mit Beiträgen der Kinder organisiert. Anschliessend wurde ich von Bashkim, dem Leiter des Centers, mit drei Mitarbeiterinnen zum Essen in ein Restaurant eingeladen. Ebenfalls wurde ich mit Selbstgebastelten Sachen der Kinder beschenkt.
Montag, 20.9.10
Während meines zweiten Projektes wohnte ich noch zwei Wochen in einem anderen Raum des Romani Baxt Centers und dann wechselte ich zur Familie von Altin. Hier hatte ich die Gelegenheit, einen Einblick in den Alltag einer albanischen Familie zu erhalten. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen, vor allem von den Kindern – ich hatte im wahrsten Sinne des Wortes Familienanschluss.
Freitag, 1.10.10
Meine Frau Sylvia kam nach Tirana. Zusammen verbrachten wir eine Ferienwoche im Sky Hotel. Während dieser Zeit zeigte ich ihr die schönen Plätze und henswürdigkeiten der Stadt, wir besuchten das Bergstädtchen Kruja mit dem Skanderbeg-Museum und die Hafenstadt Durres.
selbstverständlich zeigte ich ihr auch meine beiden Wirkungsorte und wir wurden von den Familien von Gimi und Altin zum Znacht eingeladen.
Samstag, 9.10.10
Mit vielen positiven Eindrücken und tollen Erlebnissen flogen wir zurück in die Schweiz. Ich behalte das Land, die Stadt und die Leute in guter Erinnerung. Ich bin dankbar, dass ich gesundheitlich keinerlei Beschwerden während meines ganzen Aufenthaltes hatte und dass ich viele schöne und herzliche Begegnungen mit Menschen erleben durfte.
Albanien hat bei uns einen schlechten Ruf. So warnten mich viele Leute vor meiner Reise, dass ich ja aufpassen solle, dass mir nichts gestohlen werde. Dies waren nicht gutgemeinte Ratschläge, sondern sehr abschätzige und beleidigende Bemerkungen. Während neun Wochen hatte ich die Gelegenheit das Leben mit einem Teil der Bevölkerung zu teilen und lernte Land und Leute von ihrer positiven Seite kennen. Die Bemerkungen bewahrheiteten sich in keiner Weise, ich erlebte keine unangenehme Situation oder musste nie Angst haben, dass mir etwas gestohlen würde. Es zeigte sich wieder einmal mehr, dass solche Pauschalisierungen völlig fehl am Platz sind.
1990 setzte in Albanien nach vierzigjähriger kommunistischer Herrschaft der Demokratisierungsprozess ein. Während dieser zwanzig Jahre ist im Land und vor allem in der Stadt viel Positives entstanden. Zwanzig Jahre sind eine kurze Dauer und das Land braucht noch viel Zeit und Anstrengungen, um die vielen anfallenden Probleme in den Griff zu bekommen.
Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe, in diesem Land meinen Einsatz zu leisten und freue mich, mit verschiedenen Berichten, Vorträgen und Begegnungen den Leuten meiner Umgebung ein anderes Bild von Albanien zu vermitteln.
Hugo Suter im Romani Baxt Center in Tirana
Simone berichtet aus Irland
Leades Umweltprojekt
Leades Environmental Awareness Programmes (LEAP) ist ein Projekt, welches zum Ziel hat, das Umweltbewusstsein zu fördern. Das Projekt wird auf der Farm ausgeführt, welche Leades House genannt wird und von einem großen georgiansischem Haus von 1750 dominiert wird. Der Hof befindet sich im Herzen des ländlichen Nord-Cork, welches durch sanfte Hüglezüge, Berge, Flüsse und Wasserfälle gekennzeichnet ist. In der Nähe des Leades House befindet sich auch der Iniscarra Lake im Lee Valley.
Die Farm ist fünf Meilen von der historischen Ortschaft Macroom entfernt. Macroom ist das Zentrum dieser Region, wessen Kultur und Wirtschaft hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt ist.
Geschichte
Das 250 Are grosse Grundstück des Leades House gehörte von mittleren 17. Jahrhundert bis 1981 der Familie Woodley und wurde dann von der Familie Wolfe übernommen. Während den „Troubled Times“ des späten 19. Jahrhundert bis ins frühen 20. Jahrhundert wurde es von Beschädigungen und Brandstiftungen verschont. So blieben die historischen Gebäude und der viktorianische Garten auf der Farm zum grossen Teil erhalten, Doch viele andere Gebäude in der Region fielen den Anschlägen der irischen Unabhängikeitskämpfer zu Opfer, welche die Grundstücke zurück erobern wollten, die englischen oder irischen Adligen gehörten.
Nachdem die Familie Wolfe das Grundstück gekauft hatte, wurde es auch von weiteren Wechseln verschont, welche darin bestanden, dass die irische Regierung Landwirte bezahlte, damit sie ihre Höfe modernisieren und die Produktion steigern.
Diese spezielle Geschichte und wiederholte Verschonung haben das Leades House zu dem gemacht, was es heute ist.
Im Jahre 1997 begann die Arbeit an dem verfallendem Haus und Garten, um ihr ehemaliges Aussehen wiederherzustellen. Dabei wurde darauf geachtet, dass Teile der Farm biologischem Anbau entsprechen und andere Bereiche nur mit geringem Chemikalieneinsatz bearbeitet werden. Die ersten Restaurationsarbeiten auf der Leades Farm bestanden in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Außerdem begann die ehrenamtliche Macroom Vereinigung einen Friedenswald auf der Farm zu pflanzen. Diese Projekte werden nun in vielfältiger Weise weitergeführt bzw. ausgebaut. Dabei blieb immer der Gedanke im Hinterkopf, Menschen aus der ganzen Welt zusammenzubringen, welche eines gemeinsam haben: das Interesse an erneuerbaren Energien, Umweltbewusstsein, kleinen Unternehmen und multikulturellen Austausch und Freundschaft. Viele namhafte Organisationen wie zum Beispiel die Conservation Volunteers Ireland (CVI), the Irish branch of Volunteer Service International (VSI), wie auch EVS, eine europäische Entsendeorganisation, haben bereits Freiwillige auf die Leades Farm entsendet. Experimental International Living (EIL) ist ebenfalls ein wichtiger Partner des Leades-Freiwilligen-.Netzwerks. Auch viele unabhängige Freiwillige und Familien besuchen Leades, um das unverfälschte Farmleben hautnah zu erleben.
Mithilfe von örtlichen Wohltätigkeitsorganisationen finden auf Leades etwa ein bis zweimal im Jahr ein “Tag der offenen Tür” statt.
Das Hauptaugenmerk der Leades liegt darauf, Umweltbewusstsein zu wecken und eine naturnahe, artgerechte Tierhaltung zu praktizieren, um somit eine erfolgreiche Farm und Forstwirtschaft zu führen.
Aufgaben der Freiwilligen
Organischer Garten: Pflanzen, Unkraut jäten, Früchte und Gemüse ernten
Viktorianischer Garten: Bäume und Sträucher pflanzen, Unkraut jäten, sauber machen, Gras schneiden
Auf der Farm:Tiere füttern und versorgen (Kühe, Schafe, Schweine, Pferde, Hühner, Enten und Hunde), melken, Tiere treiben, Futter ansetzen im WinterTierställe säubern, Zäune reparieren
Vorbereitungen für Wochenmärkte: Joghurt machen, Milch pasteurisieren, Eier säubern und in Schachteln legen, Gemüse vorbereiten
Wöchentlicher Lebensmitteleinkauf in Macroom
Andere Märkte unterhalten mit Collin Wolfe, mit den anderen Farmern und Kunden interagieren
Alte Farmgebäude sauber machen, streichen und dekorieren mit einem kleinem Traktor schweren Müll oder Holz transportieren.
Im Wald: Bäume pflanzen, Bäume fällen und Holz sammeln als FeuerholzÄste schneiden und Pfade bahnen, Unkraut jäten
Der perfekte Freiwillige
Der ideale Freiwillige sollte ein offener, anpassungsfähiger und vor allem flexibler Mensch sein, da der Tagesablauf nicht immer fest geregelt ist. Er sollte gerne im Team arbeiten, aber auch genauso in der Lage sein unabhängig und selbstständig Aufgaben wahrzunehmen. Außerdem sollte er gerne draußen sein und offen für das ländliches Leben sein.
Ansprechpartner bei einem Problem sind Collin und Wolfe und der Projektleiter.
Neue Ideen sind immer willkommen und werden gefördert.
Zum Beispiel haben Freiwillige damit begonnen, Joghurt, Käse und Brot zu machen
und einige Freiwillige haben auch mal neue Vorhänge für das Haus entworfen.
Tägliche Arbeiten
Die Freiwilligen teilen sich Aufräum- und Kochpflichten. Das Morgenessen und Abendessen kann jeder selbst zubereiten und am Mittag essen alle zusammen.
Die Anzahl der Arbeitsstunden pro Woche beträgt etwa 30 Stunden, wird aber flexibel auf die Woche verteilt. Am Samstag und Sonntag wird nicht gearbeitet. Ausser man begleitet Colin Wolfe Samstags auf den Markt in Cork.
Im Sommer wird der Schwerpunkt der Arbeit vor allem auf Gartenarbeit, den organischen Garten und die umliegende Felder gelegt. Der Großteil des Tages wird dabei draußen verbracht.
Die kalten Wintermonate dagegen werden damit verbracht, Bäume zu pflanzen, die Wege und die Steinmauern in Stande zu halten und Feuerholz zu suchen.
Während regnerischen Tagen wird im Haus gearbeitet; zum Beispiel können Malerarbeiten, Feuer entfachen oder generelles Reinigen auf dem Programm stehen.
Das Wetter kann sehr regnerisch sein und die Unterbringung ist manchmal recht kalt. Deshalb sollte man einen dicken Pullover nicht vergessen.
Leades House ist abgelegen und bis zur nächsten Ortschaft sind es etwa 7 km, aber die Freiwilligen haben regelmäßig die Möglichkeit auf Märkten in Macroom und Cork mitzuhelfen und persönliche Einkäufe zu tätigen.
Wenn die Freiwilligen auf Leades Farm ankommen, werden ihnen alle Arten von Arbeiten, die auf der Farm anfallen gezeigt und sie können daraufhin entscheiden worauf sie sich spezialisieren möchten.
Es ist auch möglich die Arbeit zu variieren, sodass Eintönigkeit vermieden wird und die Freiwilligen bekommen so die Möglichkeit, über vielfältige Aspekte des Landlebens zu lernen.
An Wochenenden kann man Cork erkunden und selbst Tagesausflüge planen.
Die Arbeit währen der Woche beginnt meistens gegen 8:30 und geht bis zum Mittagsessen, das mit der Familie Wolfe eingenommen wird. Am frühen Nachmittag wird dann weitergearbeitet und um etwa 5 Uhr ist Feierabend.
Die Freiwilligen leben normalerweise im Untergeschoss des Hauses und teilen sich ein Zimmer mit ein oder zwei anderen. Sie haben eine gemeinsame Küche und Lounge, wo sie ihr Abendessen vorbereiten, entspannen und einen Tee trinken können.
Männer und Frauen Schlafräume sind getrennt. Die Verpflegung wird von der Leades Farm gestellt. Frühstück und Abendessen werden selbst zubereitet.
Freiwillige werden ermuntert, Pläne und eigene Projekte auf der Farm in die Tat umzusetzen. WLAN, Lagerfeuer, Ausflüge, eine Sauna und örtliche Pubs bieten zudem weitere Unterhaltung.
Die Leades Farm
Attraktionen der Farm sind unter anderem das 200 Jahre alte Haupthaus, alte Ställe und Steingebäude, der Viktorianische Garten, ein Fußballfeld und ein kleiner See.
Es gibt ein kleines Sommerhaus mit einer Hängematte, welches von Freiwilligen gebaut wurde, einen hölzernen Aussichtsturm, hölzerne Brücken auf dem See und ein dekoratives Holzkanu auf einer der kleinen Inseln des Sees, das zu einem Picknick einlädt. Nahe der Farm sind außerdem zwei keltische Steinkreise zu finden.
Leades wird von einem Pfad umrundet, der durch schöne Wälder und Gärten führt und etwa 30 Minuten Fussmarsch braucht.
Außer der Wolfe Familie und den Freiwilligen leben noch andere Familien in eigenen Häusern und Cottages auf der Farm. Freiwillige treten oft in Kontakt mit diesen Familien, sodass das Gefühl entsteht, in einer Gemeinde zu leben.
Die Ortschaften
Coachford
Coachford ist ein Dorf voller Geschichte und atemberaubender Landschaft im County Cork im Westen von Cork City. Es liegt nördlich des River Lee. Der Name Coachford stammt von Áth an Chóiste (Fuhr der Kutschen), da es dort einen nahegelegenen Fuhrt entlang des Baches gab, der heute Teil des River Lee ist. Der Fuhrt wurde überflutet, um darausWasserenergie zu beziehen. Eine Menge Häuser und Farmland sind deshalb heute unter Wasser.
Macroom
Macroom ist die nächstgelegene Stadt der Farm und bildet das Zentrum dieser Region. Es ist ideal gelegen und mit hat viele Vorzüge. Macroom wurde im 12. Jahrhundert um eine Burg herum gebaut. Die Burg wurde bereits oft niedergebrannt und wieder aufgebaut. Die Überrestel der Burg und das Burgtor bilden heute den Kern der Stadt.