2 Minuten Ländercheck Nigeria
Land und Leute
Federal Republic of Nigeria. 150.000.000 Menschen. 920.000 qkm.
Kurz und bündig
Das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Farbenfroh, hektisch, multikulturell. Tropische Regenwälder am Niger, Savannen, Wüste. Hochland und Lehmdörfer. Fantastische Musik. Überfüllte Städte. 700 km unberührter Strand. Menschen vieler Ethnien und Religionen. Kriminalität, Armut und Arbeitslosigkeit. Trotzdem bleibt Nigeria optimistisch.
Zur Einstimmung
Lesen: Bücher von Wole Soyinka, der 1986 als erster Schwarzafrikaner den Nobelpreis für Literatur erhielt. Und „Things fall apart“ von Chinua Achebe.
Hören: Nigeria ist weltberühmt für seine Musik. http://baseportal.de/cgi-bin/baseportal.pl?htx=/nigeriaforum/musikdatenbank
Sehen: Die nigerianische Filmszene auf: http://www.goethe.de/INS/pt/lis/acv/pok/2009/de4519985v.htm
Trinken: Nigeria Pal Lager Beer (nach deutschem Reinheitsgebot gebraut)
Essen: Egusi Suppe mit Melonen (das Essen ist sehr „spicy“ in Nigeria)
Tun: Ein Konzert von Femi Kuti mit seiner Band „The Positive Force“ im Africa Shrine Club in Lagos besuchen.
Mit einem Wort
E kaabo (Willkommen) in der Yoruba-Sprache
Mit einem Satz
Water wey dey boil No hot like dis Nigeria
(Ken Saro-Wiwa, nigerianischer Bürgerrechtler, 1995 hingerichtet)
Geschichte
Im 15. Jahrhundert gab es die ersten Begegnungen der Küstenbewohner dieser Region mit den portugiesischen Kolonialisten. Nigerias Küste wurde nach den Produkten benannt, die man dort finden konnte: die „Sklavenküste“. Trotz des Sklavereiverbots blieb das Land bis ins späte 19. Jahrhundert ein Umschlagplatz für Menschenhandel. In dieser Zeit wird Nigeria britische Kronkolonie. 1960 wird es in eine schwierige Unabhängigkeit entlassen.
Und heute
Nach Jahrzehnten Militärdiktatur wird 1999 eine neue Verfassung beschlossen; ein friedlicher Übergang zu einer zivilen Regierung findet statt. Die Regierung muss mit der Korruption der Ölindustrie fertig werden und auch mit den ethnischen und religiösen Spannungen und Gewaltausbrüchen der Gesellschaft. Die Wahlen 2007 sind irregulär, trotzdem findet der erste zivile Machttransfer in der Geschichte Nigerias statt. Kleine Schritte, grosse Probleme. Das Land muss ausserdem eine hohen Aids-Rate, die grosse Armut und die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Es bleibt das Prinzip Hoffnung.