Sie sind hier:  Freiwilligendienst

2 Minuten Ländercheck Benin


Land und Leute
8.800.000 Menschen. 113.000 qkm.

Kurz und bündig
Das Geburtsland des Voodoo ist 3 x so gross wie die Schweiz, hat aber eine fast gleich grosse Zahl von Einwohnern. Ein kleines Land in Westafrika, eingeklemmt zwischen Nigeria und Togo, Burkina Faso und Niger. Eine wilde, 120 km lange Atlantikküste. Tropisch heisser Süden und trockene heisse Savannenlandschaft im Norden. Im Gegensatz zu vielen seiner Nachbarn erfreut sich Benin seit einer Dekade einer relativen Stabilität mit einer demokratisch gewählten Regierung.

Zur Einstimmung
Lesen:
Adelaide Fassinou, beninesische Schriftstellerin und Gudrun Bernt: Sonne, Palmen und Voodoo. Afrikanische Impressionen aus Benin (www.gudrunbernt.de). Der Traum vom Leben. Eine afrikanische Odyssee. S. Fischer Verlag. 2006
Hören: Angelique Kidjo, die legendäre Sängerin aus Benin. Z.B.: Afrika, The Soul of a Continent oder auf Youtube (Angelique Kidjo – Zelie – unplugged)
Sehen: Anna aus Benin. Film von Monique Mbeka Phoba. Frankreich/Benin 2000. Zu bestellen bei: EZEF (Evangelisches Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit Stuttgart) auf http://www.gep.de/ezef/index_249.htm.
Trinken: La Béninoise (in Benin gebrautes Bier)
Essen: Amiwo (Maismehl gekocht in Tomatensauce). Wird mit Poulet oder gebratenem Fisch gegessen.
Tun: Auf einem Markt einen Voodoo-Fetisch kaufen, z.B. auf dem Grand Marché du Dantokpa in Cotonou (Fetisch-Sektion ist im nördlichen Teil des Marktes).

Mit einem Wort
Sannu! (Hallo!) in der Hausa-Sprache, der am meisten gesprochenen Handelssprache Westafrikas. In der Fon-Sprache heisst Afon An! so viel wie Guten Morgen oder Wie geht’s?

Mit einem Satz
Neh-ah-deh-gbohng? Wie geht es Dir? In der Fon-Sprache, einer der 53 verschiedenen Sprachen Benins. Das bekannteste Wort in Fon ist Voodoo, was soviel wie Gottheit bedeutet.

Geschichte
Benin war im 15. Jahrhundert das mächtige Königreich Dahomey. Schon in dieser Zeit wurden jährlich über 10.000 Sklaven in die neue Welt verschifft. Davon zeugen heute diverse historische Memorials in Ouidah und die Sklavenstrasse mit dem „Point of No Return“, von wo die Menschen verschifft wurden. Voodoo wurde vor allem von Benin aus in die Karibik exportiert. 1872 wurde das Land eine französische Kolonie und 1960 unabhängig. Danach folgte eine endlose Reihe von Militärputschen und Regierungs“wechseln“ (von den Einheimischen „le folklore“ genannt). 1972 schloss sich das Land, das sich nun Benin nannte, den kommunistischen Ideologien der Welt an. Bis in die 1990er Jahre folgte eine weitere schier endlose Zahl von Putschversuchen. Die Menschen hatten es satt, in „Westafrikas Antwort auf Osteuropa“ zu leben. 1989 schaffte Arméechef Kérékou den Kommunismus ab (sonst hätte er Frankreichs wirtschaftliche Unterstützung verloren).

Und heute
1991 gab es die ersten freien Wahlen, und Nicéphore Soglo, ein Dissident während des Kommunismus, gewann. Der Autokrat, der seine Familie wie üblich in diversen Ämtern positionierte, lieferte sich mit dem alten Arméechef Kérékou einen Kampf, der bis 2001 dauerte. 2006 endete die 33-jährige Zeit von Kérékou. Der neue Präsident Yayi Boni (ehem. Präsident der West African Development Bank) muss 2011 beweisen, dass er eine zweite Amtszeit verdient hat. Das Land steht im HDI (Human Development Index) auf Platz 161 von 179 und kämpft an vielen Fronten: gegen Korruption, Kindersterblichkeit, Armut und HIV. Obwohl es eines der ärmsten Länder der Erde ist, hat Benin einen vergleichsweise guten Weg eingeschlagen. „La Suisse Africaine“ – so sehen die Beninesen ihr Land gerne. Wir wünschen es ihnen. Zumindest den 1. August als Nationalfeiertag haben die Schweiz und Benin schon einmal gemeinsam!