2 Minuten Ländercheck Guatemala
Land und Leute
Republica de Guatemala. 13.300.000 Menschen. 110.000 qkm.
Kurz und bündig
Maya-Kulturen, spanische Kolonialzeit und Moderne prägen Guatemala gleichermaßen. Die Ruinen von Antigua und Tikal sind steinerne Zeugen der vergangenen Hochkultur: die Vergangenheit ist höchst lebendig. Brodelnde Vulkane und magische Regenwälder. Unendliche Maisfelder. Märkte wie aus dem Bilderbuch, in buntesten Farben und vielen Maya-Mustern. Der grösste Schatz dieses Landes: Die Menschen, liebenswürdig, gastfreundlich und äusserst hilfsbereit.
Zur Einstimmung
Lesen: Der Krieg und die Kinder, von Rigoberta Menchu (Friedensnobelpreis); Bananen-Trilogie: Sturm (1949), Der grüne Papst (1954), Die Augen der Begrabenen (1960) von Miguel Angel Asturias (Literaturnobelpreis)
Hören: Marimba Music of Guatemala, auf emusic.com
Sehen: Approach of Dawn, von Gayla Jamison (1997)
Trinken: Hochlandkaffee aus El Pulcal
Essen: Pipian (Hühnchen mit Tomatensauce)
Tun: Sportfischen an der Pazifikküste. Eines der vielen guatemaltekischen Feste mitfeiern.
Mit einem Wort
Basta que basta (Genug ist genug)
Mit einem Satz
Ein Volk, das hungert, ist ein Volk ohne Frieden. Sprichwort aus Guatemala
Geschichte
Auf die Mayas folgte im 16.Jahrhundert die spanische Kolonialisierung, die fast 300 Jahre dauerte. 1821 wurde Guatemala unabhängig. Im 20. Jahrhundert erlebte das Land eine endlose Reihe von Putschs und Militär- und Zivilregierungen. Am schlimmsten wirkte sich der 36-jährige Guerillakrieg aus. Endlich wurde 1996 ein Friedensvertrag unterschrieben, der den Konflikt beendete. Seitdem versucht das Land, mit seiner Vergangenheit zu Rande zu kommen. Die Werke von vielen Künstlern (Schriftstellern, Filmemachern) zeugen davon.
Und heute
Die bunten Kleider der Maya Indianer sind wunderschön, doch das farbenprächtige Bild täuscht. Die jahrhundertelange Unterdrückung hat tiefe Spuren hinterlassen. 80% der Menschen leben deutlich unter der Armutsgrenze, 60% sind Analphabeten. Trotz Friedensabkommen müssen Indigena- und gemischte Gemeinden weiterhin um ihr Land kämpfen: Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht, das in Guatemala für weite Teile der Bevölkerung nicht gilt. Eine einstündige Fahrt von Guatemala City aufs Land ist wie eine Zeitreise in die Magie der Maya Kulturen und die farbige Schönheit und tiefste Armut des ländlichen Mittelamerikas.